Das Aufhören mit dem Schnuller oder Daumenlutschen spätestens im Alter von vier Jahren ist entscheidend für die gesunde Entwicklung des kindlichen Gebisses und der Kieferstruktur. Diese Gewohnheiten sind weit verbreitet und bieten Säuglingen und Kleinkindern oft Trost und Sicherheit. Allerdings können sie bei fortgesetztem Gebrauch über das dritte oder vierte Lebensjahr hinaus ernsthafte dentale und funktionelle Probleme verursachen. Die Folgen können von einem offenen Biss und einem infantilen Schluckmuster bis hin zu Zungenpressen und Mundatmung reichen. Daher ist es wichtig, diese Angewohnheiten frühzeitig zu beenden, um langfristige negative Auswirkungen zu vermeiden.
Auswirkungen des Schnullers und Daumenlutschens auf die Gebissentwicklung
Schnuller- und Daumenlutschen gehören zu den natürlichen oralen Reflexen von Babys und Kleinkindern. Sie bieten nicht nur Trost, sondern fördern auch das Gefühl der Geborgenheit. Doch während diese Gewohnheiten in den ersten Lebensjahren unbedenklich sind, können sie bei fortgesetztem Gebrauch über das Alter von drei bis vier Jahren hinaus zu bleibenden Schäden führen.
Einer der häufigsten Probleme ist die Entwicklung eines offenen Bisses. Ein offener Biss liegt vor, wenn die oberen und unteren Schneidezähne beim Schließen des Mundes nicht aufeinander treffen, sondern eine Lücke lassen. Dies geschieht oft durch den ständigen Druck des Daumens oder Schnullers auf die Vorderzähne, was deren natürliche Ausrichtung stört. Ein offener Biss kann nicht nur das Aussehen des Lächelns beeinträchtigen, sondern auch die Sprachentwicklung und die Kaueffizienz negativ beeinflussen.
Entwicklung eines infantilen Schluckmusters
Ein weiteres Problem, das durch fortgesetztes Schnuller- oder Daumenlutschen entstehen kann, ist das sogenannte infantile Schluckmuster. Bei Säuglingen ist es normal, dass die Zunge beim Schlucken gegen die Lippen drückt, doch normalerweise entwickelt sich mit der Zeit ein reiferes Schluckmuster, bei dem die Zunge an den Gaumen gedrückt wird. Wenn jedoch das Lutschen fortgesetzt wird, bleibt das infantile Schluckmuster bestehen. Dies kann zu einer Fehlstellung der Zähne führen, insbesondere zu einem offenen Biss oder einem Kreuzbiss. Darüber hinaus kann ein dauerhaftes infantiles Schluckmuster die Zungenmuskulatur schwächen und zu einer fehlerhaften Zungenruhelage führen.
Zungenpressen und Mundatmung
Das Zungenpressen ist eine weitere häufige Folge des fortgesetzten Lutschens. Hierbei drückt die Zunge beim Schlucken oder sogar in Ruhe gegen die Vorderzähne, was zu einer Verschiebung der Zähne nach vorne und zu einem offenen Biss führen kann. Zungenpressen kann auch die Entwicklung eines engen Gaumens fördern, was wiederum die Entstehung eines Kreuzbisses begünstigt.
Mundatmung ist ein weiteres potenzielles Problem. Kinder, die durch Daumen- oder Schnullerlutschen einen offenen Biss entwickeln, neigen eher dazu, durch den Mund zu atmen, anstatt durch die Nase. Dies kann langfristig zu Problemen wie einer verengten oberen Atemwege, häufigeren Infektionen der Atemwege und einer fehlerhaften Kieferentwicklung führen. Zudem beeinflusst die Mundatmung die normale Entwicklung des Gesichtsschädels, was zu einem länglichen Gesichtsprofil führen kann.
Die Wichtigkeit des rechtzeitigen Abgewöhnens
Um diese Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder dazu ermutigen, spätestens im Alter von vier Jahren mit dem Schnuller oder Daumenlutschen aufzuhören. Dies kann durch eine Reihe von Maßnahmen unterstützt werden. Eltern können beispielsweise Belohnungssysteme einführen, um das Kind zu motivieren, mit dem Lutschen aufzuhören. Auch das Einführen von Alternativen wie Kuscheltieren oder speziellen Abschiedsroutinen kann hilfreich sein.
Es ist auch ratsam, Kinderzahnärzte oder Kieferorthopäden frühzeitig in den Prozess einzubeziehen. Diese Fachleute können nicht nur wertvolle Ratschläge geben, sondern auch das Gebiss des Kindes überwachen, um frühzeitig Anzeichen von Fehlstellungen zu erkennen. Falls nötig, kann der Zahnarzt spezielle Geräte empfehlen, die das Lutschen erschweren und somit das Abgewöhnen erleichtern.
Langfristige Vorteile
Das rechtzeitige Abgewöhnen vom Schnuller oder Daumenlutschen hat langfristige Vorteile für die Zahngesundheit und die allgemeine Entwicklung des Kindes. Kinder, die diese Gewohnheiten frühzeitig aufgeben, haben eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, einen offenen Biss, ein infantiles Schluckmuster oder Zungenpressen zu entwickeln. Zudem wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sie später eine kieferorthopädische Behandlung benötigen.
Auch die Sprachentwicklung profitiert von einem frühen Abgewöhnen. Kinder, die kein offenes Bissmuster entwickeln, haben in der Regel weniger Schwierigkeiten mit der korrekten Aussprache von Lauten, die eine präzise Zahnstellung erfordern.
Die Vermeidung von Mundatmung trägt ebenfalls zur allgemeinen Gesundheit bei. Eine normale Nasenatmung fördert die Filterung und Befeuchtung der Luft und reduziert das Risiko von Atemwegserkrankungen. Zudem unterstützt sie eine gesunde Entwicklung des Gesichtsschädels und des Kiefers.
Fazit
Das Aufhören mit dem Schnuller- oder Daumenlutschen spätestens im Alter von vier Jahren ist entscheidend für die Vermeidung langfristiger dentaler und funktioneller Probleme. Eltern sollten sich der potenziellen Risiken bewusst sein und ihre Kinder frühzeitig dazu ermutigen, diese Gewohnheiten abzulegen. Durch das rechtzeitige Abgewöhnen können die Entwicklung eines offenen Bisses, eines infantilen Schluckmusters, Zungenpressen und Mundatmung vermieden werden. Die enge Zusammenarbeit mit Kinderzahnärzten und Kieferorthopäden kann dazu beitragen, die gesunde Entwicklung des Gebisses und der Kieferstruktur zu unterstützen, was letztlich zu einer besseren Zahngesundheit und einem harmonischen Lächeln führt.
Die Gemeinschaftspraxis für Kieferorthopädie, FZA A. Babai Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und Dr. A. Babai MSc Kieferorthopädie, konzentriert sich auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Auf Beratungen und Besprechungen wird großen Wert gelegt und damit die Eltern dabei sein können, finden diese freitags und samstags statt.
Gemeinschaftspraxis für Kieferorthopädie
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